Bild: Ein Smartphone mit der App liegt auf einem Brett mit Brot und Insulinspritze

MyDi - Diabetes Management

Die App MyDi hilft Patienten ihren Diabetes zu managen, indem sie ihr Bewusstsein für die Korrelation zwischen ihren Aktivitäten und der Reaktion ihres Körpers schult.

Context

Semester Projekt, Lean Design 6. Semester
Team: Fabian Bauer , Andreas Dassler
Betreuung: Prof. Hans Krämer, Prof. Jens Döring, Mario Rieker


Hintergrund

Eine permanente Belastung

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Jede Mahlzeit, jede körperlicher Aktivität, selbst Stress hat Einfluss auf den Blutzuckerspiegel. Gesunde Menschen müssen sich darüber im kaum Gedanken machen, aber Diabetiker müssen ihre Blutzuckerwerte dauerhaft überwachen und regelmäßig regulieren, indem sie etwa Insulin spritzen oder Nahrung zu sich nehmen.

Dokumentieren der Werte

Die Diabetesdokumentation

Jeder Körper ist anders, daher gibt es keine allgemeine Formel um seine Werte im gesunden Bereich zu halten. Diabetiker sollten daher möglichst konsistent ihre Aktivitäten dokumentieren, damit die Einflüsse von Nahrung, Insulingabe und Bewegung auf den Blutzuckerspiegel erkannt und gegebenenfalls korrigiert werden können.

Obwohl das Tagebuch hierfür ein effektives Mittel darstellt, wird es im Alltag oft vernachlässigt.


Research

Einblicke in das Leben als Diabetiker

Zu Beginn des Projekts mussten wir zunächst die Krankheit selbst und ihre Auswirkungen auf die Betroffenen verstehen.
Indem wir qualitative Interviews mit Patienten führten, mit zahlreichen Ärzten sprachen und den Standardbehandlungs- und Dokumentationsprozess an uns selbst simulierten, wurden wir schnell mit der enormen Komplexität von Diabetes konfrontiert - einer Krankheit, die tief in das Leben der Betroffenen eingreift.

persona

"Oft fühlt es sich Sinnlos an, wenn ich mich an die Regeln halte und trotzdem schlechte Werte habe."

"Je mehr ich dokumentiere desto mehr verliere ich den Überblick."

"Ich fühle mich oft unsicher, ob ich alles richtig mache."

"Sich Mühe zu geben ist oft undankbar."

"Ich mach die Doku, damit der Arzt zufrieden ist."


Peter 24 Jahre alt

Diabetiker seit er 14 ist
Studiert im 2. Semester
Lebt in einer WG

Key Insights

Mehr Daten bedeuten nicht zwangsläufig bessere Therapie

Die Dokumentation kann noch so ausführlich und konsistent sein, ohne Auseinandersetzung damit entsteht aus ihr kein Mehrwert. In der Realität ist oft das Gegenteil der Fall: Die schiere Menge an Daten und Faktoren lässt Komplexe Zusammenhänge und die Ausseinandersetzung unter einer Datenflut begraben.

Überwältigung und Verdrängung

Der täglich hohe Aufwand führt dazu, dass der Diabetiker keinen Nutzen im Führen eines Tagebuchs sieht. Dieses wird dann nur lückenhaft und oft erst kurz vor dem vierteljährlichen Arztbesuch angefertigt. Die dauerhafte und konsistente Dokumentation an sich stellt eine hohe zusätzliche Belastung dar, deren Aufwand oft nicht die erhofften Früchte trägt.


Synthese

Wo setzten wir an?

Nach der langen und umfangreichen Recherche setzten wir uns zusammen und fragten uns, wie wir den befragten Patienten helfen können. Um Anforderungen zu generieren, wurden Leitfragen zur Zielsetzung aufgestellt:

Wie erhöhen wir den Nutzen der Dokumentation für den Patienten?

Wie motivieren wir Diabetiker zu mehr Ausseinandersetzung, ohne durch Datenflut zu überwältigen?

Wie können wir die gefühlte Belastung reduzieren und bei Konfrontation mit der Komplexität unterstützen?

Ideation

Lösungsansätze evaluieren

Motiviert von diesen Zielen begaben wir uns in eine umfassende Phase der Ideenfindung, in der wir verschiedene Ansätze erkundeten, darunter gemeinschaftsbasierte und spielerische Konzepte. Die Vorstellung unserer Ideen vor Patienten und Experten führte zu wichtigen Erkenntnissen, die unseren weiteren Ansatz entscheidend beeinflussten.

Das Ergebniss dieses Prozesses war die App MyDi, die Diabetikern helfen soll ein besseren Umgang mit ihrer Krankheit zu finden.

Mockup der App zu Diabetesdokumentation
Ergebnis

MyDi - Qualität statt Quantität

MyDi stellt einen neuen Ansatz der Dokumentation dar. Statt permanent so viel wie möglich zu dokumentieren, geht es hier darum, in einer kurzen, aber intensiven Phase den unmittelbaren Nutzen der Dokumentation zu maximieren und dem Patienten zu ermöglichen, seinen Körper kennenzulernen, Routinen zu etablieren und seinen Weg im Umgang mit dem Diabetes zu finden.

  • Kurz und intensiv

    Ein personalisiertes Bootcamp schafft eine überschaubare aber intensive Phase und für maximalen Erkenntnisgewinn.

  • Schritt für Schritt unter Anleitung

    Unterstützung beim Schaffen optimaler Untersuchungs-bedingungen und Etablieren von Routinen.

  • Mehr Auseinandersetzung statt mehr Daten

    Fokus auf Verständis der Zusammenhänge als Grundlage für bessere Therapie im Alltag.

Die App im Detail

Viele Ansichten der App